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Bibliographische Detailangaben
Titel:"Typisch jüdisch"
Die Stellung der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers zu Antijudaismus, Judenfeindschaft und Antisemitismus 1919 - 1949
Von: Gerhard Lindemann
Person: Lindemann, Gerhard
1963-2020
Verfasser
aut
Hauptverfasser: Lindemann, Gerhard 1963-2020 (VerfasserIn)
Format: Elektronisch E-Book
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Berlin Duncker & Humblot 2021, c1998
Ausgabe:1st ed
Schriftenreihe:Schriftenreihe der Gesellschaft für Deutschlandforschung 63
Schlagwörter:
Medienzugang:https://elibrary.duncker-humblot.com/9783428493128
Zusammenfassung:Die im Völkermord an den Juden Europas gipfelnde antisemitische Politik der Nationalsozialisten fiel auf einen fruchtbaren Boden: Seit dem Untergang des Kaiserreichs 1918 hatte sich in Deutschland die antisemitische Bewegung verstärkt und war dabei in breiten Schichten der Bevölkerung unter Einschluß der christlichen Kirchen auf weitgehende Akzeptanz gestoßen. Die Darstellung von Gerhard Lindemann zeigt, wie eine große protestantische Kirche, die weite Teile Niedersachsens umfassende Hannoversche Landeskirche, seit 1918 auf die antisemitischen Tendenzen reagierte und ihnen häufig auch unterstützend entgegenkam. -- Für die Zeit der Weimarer Republik werden das ambivalente kirchliche Verhältnis zur ersten deutschen Demokratie und zur völkischen Bewegung bzw. NSDAP aufgezeigt, wobei ein besonderes Augenmerk auf den »Fall« des Borkumer Pfarrers Münchmeyer gerichtet wird, dessen militanter, für die »Judenfreiheit« der Nordseeinsel eintretender Antisemitismus auf keinerlei Kritik von seiten der hannoverschen Kirchenspitze stieß. Hingegen gelang es der Landeskirche noch, Bereiche wie das Alte Testament oder die Möglichkeit für getaufte Juden, ein Pfarramt zu übernehmen, gegen völkische Vorstöße zu verteidigen. Im NS-Staat wankten auch diese Säulen kirchlicher Identität. Neben einer Beleuchtung kirchlicher Reaktionen auf die NS-Judenverfolgung beschäftigt sich Lindemann in einem breiten Abschnitt mit der allmählichen Entfernung der Pastoren jüdischer Herkunft aus ihren Pfarrstellen und der in dem Verbot, sich an Gottesdiensten zu beteiligen, gipfelnden Ausgrenzung aller Christinnen und Christen jüdischer Herkunft aus der Landeskirche. Ein Blick auf die ersten Nachkriegsjahre macht deutlich, daß auch nach dem Ende des NS-Staates der Antisemitismus weiterlebte und kirchliches Handeln in einem nicht geringen Maße beeinflußte
Umfang:1 Online-Ressource (1037 Seiten)
ISBN:9783428493128