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Bibliographische Detailangaben
Titel:Geschäftsimmanente Abstandnahme
Das ius poenitendi des Europäischen Fernabsatzrechts in Gegenüberstellung zu artverwandten Instituten des allgemeinen Privatrechts
Person: Schurr, Francesco A.
aut
Hauptverfasser: Schurr, Francesco A. (VerfasserIn)
Format: Elektronisch E-Book
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Tübingen Mohr Siebeck 2006
Ausgabe:1. Aufl.
Schriftenreihe:Studien zum ausländischen und internationalen Privatrecht
Schlagwörter:
Medienzugang:https://doi.org/10.1628/978-3-16-158478-7
Zusammenfassung:Francesco A. Schurr explains the immanent right of withdrawal and discusses its possible purposes. The right of withdrawal can be part of marketing strategies, sometimes helps to safeguard the weaker partys rights or to counterbalance the unilateral mistake of a party.
Warum wird der Grundsatz »pacta sunt servanda+quot; im Europäischen Privatrecht so oft durch die geschäftsimmanente Abstandnahme durchbrochen? Francesco A. Schurr untersucht dieses Rechtsinstitut ausgehend vom Europäischen Fernabsatzrecht durch die Bildung von Fallgruppen: Geschäftsimmanente Abstandnahme dient als Marketinginstrument, zielt auf den Schutz des Schwächeren ab oder gleicht den Irrtum einer Vertragspartei aus.
The immanent right of withdrawal is the generic term used for the various possibilities of withdrawing from a contractual obligation. The author begins by dealing with the ius poenitendi, which is a part of the European distance marketing directive, as a current and practical development in the immanent right of withdrawal. This area of consumer law, which the author uses as an example, is then compared to the right to revocation in German, Austrian and Italian law. In his study, Francesco A. Schurr focuses on the distribution of interests, distinguishing between the right to revocation as a marketing instrument, as a means of protecting the weak or as a way to compensate for an error made by one of the contracting parties. The book forges links between general civil law and consumer law and addresses fundamental questions of the European unification of law.
Geschäftsimmanente Abstandnahme ist der Oberbegriff für die mannigfaltigen Spielarten der im Rechtsgeschäft selbst verwurzelten Möglichkeit der Bindungsdurchbrechung. Sie ist im allgemeinen Zivilrecht und auch im Verbraucherschutzrecht beheimatet. Gerade auf diese Zweigleisigkeit zielt Francesco A. Schurr in seiner rechtsvergleichenden und rechtsdogmatischen Untersuchung ab. Untersuchungsgegenstand ist zunächst das im Europäischen Fernabsatzrecht enthaltene ius poenitendi als aktuelle und praxisrelevante Ausprägung der geschäftsimmanenten Abstandnahme. Dieser exemplarisch herangezogene Bereich des Verbraucherrechts wird im weiteren Verlauf des Buches denjenigen allgemeinprivatrechtlichen Rechtsinstituten gegenübergestellt, die den am Rechtsgeschäft beteiligten Personen ein Reuerecht einräumen. Unter Heranziehung der Rechtsordnungen Deutschlands, Österreichs und Italiens wird dabei belegt, dass sich der Europäische Gesetzgeber bei Schaffung des verbraucherspezifischen Löserechts stark an die in den Europäischen Rechtsordnungen vorkommenden Fälle der geschäftsimmanenten Abstandnahme angelehnt hat. Der Autor rückt die Interessensverteilung innerhalb des vertraglichen Synallagmas in den Mittelpunkt seiner Bewertung und differenziert dabei, ob das Löserecht als Marketinginstrument dient, auf den Schutz des Schwächeren abzielt bzw. den Irrtum einer Vertragspartei ausgleichen soll. Das Buch baut insoweit Brücken zwischen dem allgemeinen Zivilrecht und dem Verbraucherrecht und gelangt damit auch zu grundlegenden Aussagen über die Zukunft der Europäischen Rechtsvereinheitlichung.
Beschreibung:PublicationDate: 20200831
Umfang:1 Online-Ressource (XX, 282 Seiten)
ISBN:9783161584787