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Bibliographische Detailangaben
Titel:Das Konzept des geistlichen Gehorsams bei Johannes Sinaites
Zur Entwicklungsgeschichte eines Elements orthodoxer Konfessionskultur
Person: Müller, Andreas
aut
Hauptverfasser: Müller, Andreas (VerfasserIn)
Format: Elektronisch E-Book
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Tübingen Mohr Siebeck 2006
Ausgabe:1. Aufl.
Schriftenreihe:Studien und Texte zu Antike und Christentum / Studies and Texts in Antiquity and Christianity 37
Schlagwörter:
Medienzugang:https://doi.org/10.1628/978-3-16-158647-7
Zusammenfassung:The Concept of Spiritual Obedience in the of Johannes Sinaites. The Historical Development of an Element of Orthodox .
Andreas Müller untersucht, wie charismatische Autorität zunehmend eine zentrale Rolle in der christlichen und insbesondere in der ostkirchlichen Tradition eingenommen hat. Er analysiert entsprechende Aussagen in der des Johannes Sinaites (6. Jh.) und vergleicht sie mit solchen bei Pachomios, Basileios von Kaisareia und in den .
Andreas Müller describes how charismatic authority began to play an important role especially in the eastern christian tradition. He analyzes corresponding statements of the Klimax of Johannes Sinaites (6th c.) and compares them with texts of Pachomios, Basileios of Kaisareia and the Apophthegmata patrum.
Andreas Müller untersucht, wie charismatische Autorität zunehmend eine zentrale Rolle in der christlichen und insbesondere in der ostkirchlichen Tradition eingenommen hat. Er analysiert entsprechende Aussagen in der Klimax des Johannes Sinaites (6. Jh.) und vergleicht sie mit solchen bei Pachomios, Basileios von Kaisareia und in den Apophthegmata Patrum.
Autorität ist in allen Zivilisationen, Gesellschaften und Religionen zu finden. Im Christentum spielt die charismatische Autorität besonders in den ostkirchlichen Traditionen noch heute eine Schlüsselrolle. Insbesondere in der evangelischen Patristik ist das Charisma gegenüber dem Amt stets positiv beurteilt worden. Dabei wurden die Schattenseiten wie die Forderung nach absolutem Gehorsam kaum wahrgenommen. Andreas Müller stellt dar, wie diese Forderung im 6. Jahrhundert in ein spirituelles System integriert und Gehorsam gegenüber Geistlichen Vätern heilsnotwendig wurde. Dabei analysiert er einen ursprünglich für Mönche verfaßten Text, die des Johannes Sinaites. Diese interpretiert er zum ersten Mal aus ihrer konkreten Entstehungssituation heraus, auch unter sozialgeschichtlichen Fragestellungen. Johannes bot demnach mit seinem geistlichen Handbuch einen Gegenentwurf zu Autoritätskonzepten in der Gesetzgebung des Kaisers Justinian. Dieser hatte versucht, das Mönchtum hierarchisch-institutionell zu organisieren. Ein Vergleich des Gehorsamskonzeptes der mit denen bei Pachomios, Basileios dem Großen und den profiliert den Ansatz des Sinaiten. Dieser Ansatz hat letztlich über seine ursprüngliche Adressatengruppe des Mönchtums hinaus eine breite Rezeption erfahren. Andreas Müller bietet einen Einblick in die Entwicklung von Autoritätsstrukturen, die heute selbst in fundamentalistisch orientierten Kreisen zu finden sind.Diese Arbeit wurde mit dem Habilitationspreis der Münchener Universitätsgesellschaft ausgezeichnet.
In Christianity, charismatic authority still plays a key role, especially in the traditions of the Eastern Church. Charisma in relation to the ministry has always been judged to be positive, in particular in Protestant patristics. However the drawbacks of this, such as the demand for absolute obedience, were hardly noticed. Andreas Müller describes how this demand was integrated into a »spiritual system« in the 6th century and how obedience to »spiritual fathers« became necessary for salvation. In doing so, he analyzes the Klimax by Johannes Sinaites, in which Johannes countered the authoritarian concepts in the Emperor Justinians legislation. A comparison of the concept of obedience in the Climax with those in the works of Pachomios, Basileios the Great and the Apophthegmata Patrum demonstrates the approach of Johannes Sinaites.For this study, the author was awarded the habilitation prize of the University Society of Munich.
Autorität ist in allen Zivilisationen, Gesellschaften und Religionen zu finden. Im Christentum spielt die charismatische Autorität besonders in den ostkirchlichen Traditionen noch heute eine Schlüsselrolle. Insbesondere in der evangelischen Patristik ist das Charisma gegenüber dem Amt stets positiv beurteilt worden. Dabei wurden die Schattenseiten wie die Forderung nach absolutem Gehorsam kaum wahrgenommen. Andreas Müller stellt dar, wie diese Forderung im 6. Jahrhundert in ein »spirituelles System« integriert und Gehorsam gegenüber »Geistlichen Vätern« heilsnotwendig wurde. Dabei analysiert er einen ursprünglich für Mönche verfaßten Text, die Klimax des Johannes Sinaites. Diese interpretiert er zum ersten Mal aus ihrer konkreten Entstehungssituation heraus, auch unter sozialgeschichtlichen Fragestellungen. Johannes bot demnach mit seinem geistlichen Handbuch einen Gegenentwurf zu Autoritätskonzepten in der Gesetzgebung des Kaisers Justinian. Dieser hatte versucht, das Mönchtum hierarchisch-institutionell zu organisieren. Ein Vergleich des Gehorsamskonzeptes der Klimax mit denen bei Pachomios, Basileios dem Großen und den Apophthegmata Patrum profiliert den Ansatz des Sinaiten. Dieser Ansatz hat letztlich über seine ursprüngliche Adressatengruppe des Mönchtums hinaus eine breite Rezeption erfahren. Andreas Müller bietet einen Einblick in die Entwicklung von Autoritätsstrukturen, die heute selbst in fundamentalistisch orientierten Kreisen zu finden sind.Diese Arbeit wurde mit dem Habilitationspreis der Münchener Universitätsgesellschaft ausgezeichnet.
Beschreibung:PublicationDate: 20200831
Umfang:1 Online-Ressource (XIV, 496 Seiten)
ISBN:9783161586477