Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Titel:Zentralität und Religion
Zur Formierung urbaner Zentren im Imperium Romanum
Person: Cancik, Hubert
Schäfer, Alfred
Spickermann, Wolfgang
Hrsg.
Weitere beteiligte Personen: Cancik, Hubert (HerausgeberIn), Schäfer, Alfred (HerausgeberIn), Spickermann, Wolfgang (HerausgeberIn)
Format: Elektronisch E-Book
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Tübingen Mohr Siebeck 2006
Ausgabe:1. Aufl.
Schriftenreihe:Studien und Texte zu Antike und Christentum / Studies and Texts in Antiquity and Christianity 39
Schlagwörter:
Medienzugang:https://doi.org/10.1628/978-3-16-158660-6
Zusammenfassung:Centrality and Religion. The Formation of Urban Centers in the Roman Empire.
Am Beispiel des antiken Rom, das sich als Haupt der Welt versteht, und seiner Beziehung zu Hauptstädten von Provinzen wird die Frage erörtert, wie das Symbolsystem Religion Zentralität auf den jeweiligen politisch-administrativen Ebenen und im engeren Bereich von Religion selbst inszeniert und geschaffen hat.
The powerful imperium romanum was established and ruled from afar by one single urban center. This volume focuses on the question of how and to what extent the system of symbols in religion staged and created centrality on each of the political and administrative levels and in the restricted field of religion itself.
Das gewaltige circummediterrane ist von einem einzigen städtischen Zentrum aus, der ewigen, heiligen Stadt am Tiber, dem , errichtet und über einen vergleichsweise langen Zeitraum hin beherrscht worden. Diese gewaltsame Expansion hat alte Zentren erfaßt, umgestaltet und zerstört wie Karthago, Korinth und Jerusalem. Gleichzeitig wurden neue geschaffen (Lyon/Gallien, Caesarea/Judaea, Trier, Köln, Mainz, Tarraco, Corduba, Emerita, Sarmizegetusa/Dacien). Ein wichtiges Thema moderner Urbanistik und Raumforschung ist die Ausbildung eines Zentrums einer Region und das dazugehörige Verständnis zu anderen Zentralorten und der Peripherie. Zentralität ist jeweils Ergebnis vieler Faktoren. Neben der Geographie spielen auch Ökonomie und Demographie eine große Rolle. Das Zentrum ist aber nicht nur eine faktische Verdichtung von Menschen, Ressourcen und Macht, sondern auch eine ästhetisch erfahrbare, emotionale, geistige Mitte. Der Imagination, Konstruktion, Wahrnehmung von Zentralität dienen urbanistische, architektonische, literarische, künstlerische und religiöse Mittel. Zentralität ist deshalb ein fruchtbares Thema in der Erforschung römischer Reichs- und Provinzreligion. Im Mittelpunkt des Bandes steht die Frage, wie und in welchem Ausmaß das Symbolsystem Religion mit seinen Festen, Ritualen, Bildern, Symbolen, mit Götterkult und Kaiserverehrung Zentralität auf den jeweiligen politisch-administrativen Ebenen (regional, überregional) und im engen Bereich von Religion selbst, inszeniert, repräsentiert, geschaffen hat.
The powerful imperium romanum was established and ruled from afar by one single urban center. This center was however not only a real tightly-packed area of people, resources and power; it was also an esthetically experienceable spiritual center. It was the urban, architectural, literary, artistic and religious resources which were important for the imagination, construction and perception of centrality. This volume focuses on the question of how and to what extent the system of symbols in religion staged and created centrality on each of the political and administrative levels and in the restricted field of religion itself.Survey of contentsTeil I: Systematische Beiträge Hubert Cancik: Caput mundi. Rom im Diskurs »Zentralität« Rainer Wiegels: Zentralität - Kulturraum - Landschaft. Zur Tauglichkeit von Begriffen und Ordnungskriterien bei der Erfassung religiöser Phänomene im Imperium Romanum Jörg Rüpke: Religiöse Zentralisierung in der späten Kaiserzeit. Neue Perspektiven auf traditionelle Priesterschaften und die Rolle des Pontifex maximus Günther Schörner: Opferritual und Opferdarstellung. Zur Strukturierung der Zentrum-Peripherie-Relation in Kleinasien Katharina Waldner: Ignatius Reise von Antiochia nach Rom. Zentralität und lokale Vernetzung im christlichen Diskurs des 2. Jahrhunderts Teil II: Zentrale Orte und Stadtreligionen Rudolf Haensch: Provinzhauptstädte als »religiöse Zentren«? Die Situation in Kaiserzeit und Spätantike Carlos Márquez: Kaiserkult und Zentralität in Hispanien. Die drei »Provinzhauptstädte« Tarraco, Emerita und Corduba Wolfgang Spickermann: Mogontiacum (Mainz) als politischer und religiöser Zentralort der Germania Superior Alfred Schäfer: Sarmizegetusa als urbanes und regionales Zentrum der Provinz Dakien Charalampos Tsochos: Philippi als städtisches Zentrum Ostmakedoniens in der hohen Kaiserzeit: Aspekte der Sakraltopographie Christof Berns: Konkurrierende Zentren. Überlegungen zur religiösen Repräsentation in Ephesos und den Städten der Provinz Asia in der Kaiserzeit
Das gewaltige circummediterrane imperium Romanum ist von einem einzigen städtischen Zentrum aus, der ewigen, heiligen Stadt am Tiber, dem caput mundi, errichtet und über einen vergleichsweise langen Zeitraum hin beherrscht worden. Diese gewaltsame Expansion hat alte Zentren erfaßt, umgestaltet und zerstört wie Karthago, Korinth und Jerusalem. Gleichzeitig wurden neue capita provinciarum geschaffen (Lyon/Gallien, Caesarea/Judaea, Trier, Köln, Mainz, Tarraco, Corduba, Emerita, Sarmizegetusa/Dacien). Ein wichtiges Thema moderner Urbanistik und Raumforschung ist die Ausbildung eines Zentrums einer Region und das dazugehörige Verständnis zu anderen Zentralorten und der Peripherie. Zentralität ist jeweils Ergebnis vieler Faktoren. Neben der Geographie spielen auch Ökonomie und Demographie eine große Rolle. Das Zentrum ist aber nicht nur eine faktische Verdichtung von Menschen, Ressourcen und Macht, sondern auch eine ästhetisch erfahrbare, emotionale, geistige Mitte. Der Imagination, Konstruktion, Wahrnehmung von Zentralität dienen urbanistische, architektonische, literarische, künstlerische und religiöse Mittel. Zentralität ist deshalb ein fruchtbares Thema in der Erforschung römischer Reichs- und Provinzreligion. Im Mittelpunkt des Bandes steht die Frage, wie und in welchem Ausmaß das Symbolsystem Religion mit seinen Festen, Ritualen, Bildern, Symbolen, mit Götterkult und Kaiserverehrung Zentralität auf den jeweiligen politisch-administrativen Ebenen (regional, überregional) und im engen Bereich von Religion selbst, inszeniert, repräsentiert, geschaffen hat.Inhalts+uuml;bersichtTeil I: Systematische Beiträge Hubert Cancik: Caput mundi. Rom im Diskurs »Zentralität« Rainer Wiegels: Zentralität - Kulturraum - Landschaft. Zur Tauglichkeit von Begriffen und Ordnungskriterien bei der Erfassung religiöser Phänomene im Imperium Romanum Jörg Rüpke: Religiöse Zentralisierung in der späten Kaiserzeit. Neue Perspektiven auf traditionelle Priesterschaften und die Rolle des Pontifex maximus Günther Schörner: Opferritual und Opferdarstellung. Zur Strukturierung der Zentrum-Peripherie-Relation in Kleinasien Katharina Waldner: Ignatius Reise von Antiochia nach Rom. Zentralität und lokale Vernetzung im christlichen Diskurs des 2. Jahrhunderts Teil II: Zentrale Orte und Stadtreligionen Rudolf Haensch: Provinzhauptstädte als »religiöse Zentren«? Die Situation in Kaiserzeit und Spätantike Carlos Márquez: Kaiserkult und Zentralität in Hispanien. Die drei »Provinzhauptstädte« Tarraco, Emerita und Corduba Wolfgang Spickermann: Mogontiacum (Mainz) als politischer und religiöser Zentralort der Germania Superior Alfred Schäfer: Sarmizegetusa als urbanes und regionales Zentrum der Provinz Dakien Charalampos Tsochos: Philippi als städtisches Zentrum Ostmakedoniens in der hohen Kaiserzeit: Aspekte der Sakraltopographie Christof Berns: Konkurrierende Zentren. Überlegungen zur religiösen Repräsentation in Ephesos und den Städten der Provinz Asia in der Kaiserzeit
Beschreibung:PublicationDate: 20200831
Umfang:1 Online-Ressource (VIII, 319 Seiten)
ISBN:9783161586606