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Bibliographische Detailangaben
Titel:Der Eigenwert des Verfassungsrechts
Was bleibt von der Verfassung nach der Globalisierung?
Person: Korioth, Stefan
Vesting, Thomas
Hrsg.
Weitere beteiligte Personen: Korioth, Stefan (HerausgeberIn), Vesting, Thomas (HerausgeberIn)
Format: Elektronisch E-Book
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Tübingen Mohr Siebeck 2011
Ausgabe:1. Aufl.
Schriftenreihe:Recht - Wissenschaft - Theorie 5
Schlagwörter:
Medienzugang:https://doi.org/10.1628/978-3-16-160628-1
Zusammenfassung:The Intrinsic Value of Constitutional Law. What will remain of the constitution after globalization?
Das klassische Verfassungsmodell ist auf politische Einheitsbildung im Rahmen des Nationalstaats bezogen. Dieses Modell wird gegenwärtig auf doppelte Weise herausgefordert: durch die Globalisierung auf der einen Seite und eine fortschreitende Ausdifferenzierung der Sozialsphären, die zur Ausbildung von sektoriell begrenzten Teilverfassungen führt, auf der anderen Seite. Zusammen provozieren sie die Frage, worin angesichts einer solchen Entwicklung noch der Eigenwert des Verfassungsrechts liegt.
The classic constitutional model refers to the creation of political unity within the framework of a nation state. This model is facing two challenges at the moment: globalization and a progressive differentiation of the social spheres leading to the development of »partial constitutions« which are sectorially limited. Together and in view of this development, they give rise to the question of what the »intrinsic value« of constitutional law actually is.
Das klassische Verfassungsmodell ist auf politische Einheitsbildung im Rahmen des Nationalstaats bezogen. Dieses Modell wird gegenwärtig auf doppelte Weise herausgefordert: durch die Globalisierung auf der einen Seite und eine fortschreitende Ausdifferenzierung der Sozialsphären, die zur Ausbildung von sektoriell begrenzten »Teilverfassungen« führt, auf der anderen Seite. Zusammen provozieren sie die Frage, worin angesichts einer solchen Entwicklung noch der »Eigenwert« des Verfassungsrechts liegt.
Das Verfassungsrecht sieht sich gegenwärtig mit einer doppelten Entwicklung konfrontiert, die seine traditionelle Form herausfordert: Einerseits provoziert der Vorgang der Globalisierung die Frage, ob die Verfassung nicht ein auf den Nationalstaat fixiertes Konzept darstellt, das sich unter den Bedingungen der entstehenden Weltgesellschaft nicht mehr halten lässt. Andererseits wird die tradierte Funktion des Verfassungsmodells als Garant politischer Einheit auf der nationalen Ebene prekär. Als Reaktion auf eine weiterhin zunehmende Ausdifferenzierung und Verselbständigung gesellschaftlicher Teilbereiche formieren sich Teilverfassungen, die für ihre jeweiligen Sektoren einen vergleichbaren Regelungsanspruch erheben wie das klassische Verfassungsmodell für die Ebene des Gesamtstaats. Vor diesem Hintergrund antworten die Beiträge des vorliegenden Bandes sowohl in grundsätzlicher Perspektive wie in sektorspezifischen Analysen auf die Frage, worin angesichts dieser doppelten Herausforderung noch der aktuelle Eigenwert des Verfassungsrechts gesehen werden kann und welche Modifikationen des klassischen Verständnisses unter den veränderten Bedingungen der gegenwärtigen Gesellschaft möglicherweise erforderlich sind.
The classic constitutional model refers to the creation of political unity within the framework of a nation state. This model is facing two challenges at the moment: globalization and a progressive differentiation of the social spheres leading to the development of »partial constitutions« which are sectorially limited. Together and in view of this development, they give rise to the question of what the »intrinsic value« of constitutional law actually is.Survey of contentsThomas Vesting/Stefan Korioth: Einführung - Christoph Schönberger: Der Aufstieg der Verfassung: Zweifel an einer geläufigen Triumphgeschichte - Uwe Volkmann: Der Aufstieg der Verfassung. Beobachtungen zum grundlegenden Wandel des Verfassungsbegriffs - Fabian Steinhauer: Z eitgenössische Verfassungstheorie - Thomas Vesting: Ende der Verfassung? Zur Notwendigkeit der Neubewertung der symbolischen Dimension der Verfassung in der Postmoderne - Helge Rossen-Stadtfeld: Medien - Friedhelm Hase: Sozialrecht - Jens Kersten: Teilverfasste Wirtschaft - Oliver Lepsius: Der Eigenwert der Verfassung im Wirtschaftsrecht - Ino Augsberg: Wissenschaftsverfassungsrecht - Stefan Korioth: Finanzverfassung - Ausdruck separierter »Finanzfunktion«, Rahmenordnung der zentralen staatlichen Steuerungsressource oder Sammlung politischer Kompromisse? - Hans Michael Heinig: Eigenwert des Religionsverfassungsrechts - Ralf Poscher: Sicherheitsverfassungsrecht im Wandel - Indra Spiecker gen. Döhmann: Teil-Verfassungsordnung Datenschutz - Ivo Appel: Eigenwert der Verfassung im Umweltrecht - Matthias Jestaedt: Zur Kopplung von Politik und Recht in der Verfassungs­gerichtsbarkeit - Martin Morlok: Politische Parteien - Rainer Wahl: Die Rolle staatlicher Verfassungen angesichts der Europäisierung und der Internationalisierung - Dieter Grimm: Verfassungsbilanz - ein Resümee
Das Verfassungsrecht sieht sich gegenwärtig mit einer doppelten Entwicklung konfrontiert, die seine traditionelle Form herausfordert: Einerseits provoziert der Vorgang der Globalisierung die Frage, ob die Verfassung nicht ein auf den Nationalstaat fixiertes Konzept darstellt, das sich unter den Bedingungen der entstehenden Weltgesellschaft nicht mehr halten lässt. Andererseits wird die tradierte Funktion des Verfassungsmodells als Garant politischer Einheit auf der nationalen Ebene prekär. Als Reaktion auf eine weiterhin zunehmende Ausdifferenzierung und Verselbständigung gesellschaftlicher Teilbereiche formieren sich »Teilverfassungen«, die für ihre jeweiligen Sektoren einen vergleichbaren Regelungsanspruch erheben wie das klassische Verfassungsmodell für die Ebene des Gesamtstaats. Vor diesem Hintergrund antworten die Beiträge des vorliegenden Bandes sowohl in grundsätzlicher Perspektive wie in sektorspezifischen Analysen auf die Frage, worin angesichts dieser doppelten Herausforderung noch der aktuelle »Eigenwert« des Verfassungsrechts gesehen werden kann und welche Modifikationen des klassischen Verständnisses unter den veränderten Bedingungen der gegenwärtigen Gesellschaft möglicherweise erforderlich sind.Inhalts+uuml;bersichtThomas Vesting/Stefan Korioth: Einführung - Christoph Schönberger: Der Aufstieg der Verfassung: Zweifel an einer geläufigen Triumphgeschichte - Uwe Volkmann: Der Aufstieg der Verfassung. Beobachtungen zum grundlegenden Wandel des Verfassungsbegriffs - Fabian Steinhauer: Z eitgenössische Verfassungstheorie - Thomas Vesting: Ende der Verfassung? Zur Notwendigkeit der Neubewertung der symbolischen Dimension der Verfassung in der Postmoderne - Helge Rossen-Stadtfeld: Medien - Friedhelm Hase: Sozialrecht - Jens Kersten: Teilverfasste Wirtschaft - Oliver Lepsius: Der Eigenwert der Verfassung im Wirtschaftsrecht - Ino Augsberg: Wissenschaftsverfassungsrecht - Stefan Korioth: Finanzverfassung - Ausdruck separierter »Finanzfunktion«, Rahmenordnung der zentralen staatlichen Steuerungsressource oder Sammlung politischer Kompromisse? - Hans Michael Heinig: Eigenwert des Religionsverfassungsrechts - Ralf Poscher: Sicherheitsverfassungsrecht im Wandel - Indra Spiecker gen. Döhmann: Teil-Verfassungsordnung Datenschutz - Ivo Appel: Eigenwert der Verfassung im Umweltrecht - Matthias Jestaedt: Zur Kopplung von Politik und Recht in der Verfassungs­gerichtsbarkeit - Martin Morlok: Politische Parteien - Rainer Wahl: Die Rolle staatlicher Verfassungen angesichts der Europäisierung und der Internationalisierung - Dieter Grimm: Verfassungsbilanz - ein Resümee
Beschreibung:PublicationDate: 20211110
Umfang:1 Online-Ressource (VIII, 395 Seiten)
ISBN:9783161606281