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Bibliographische Detailangaben
Titel:Die Evolution des logischen Raumes
Aufsätze zu Hegels Nichtstandard-Metaphysik
Person: Koch, Anton Friedrich
aut
Hauptverfasser: Koch, Anton Friedrich (VerfasserIn)
Format: Elektronisch E-Book
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Tübingen Mohr Siebeck 2014
Ausgabe:1. Aufl.
Schriftenreihe:Philosophische Untersuchungen 34
Schlagwörter:
Medienzugang:https://doi.org/10.1628/978-3-16-153096-8
Zusammenfassung:The Evolution of Logical Space. Essays on Hegels Nonstandard Metaphysics.
In den Aufsätzen dieses Bandes präsentiert Anton Friedrich Koch Hegels theoretische Philosophie als diejenige Nichtstandard-Metaphysik, in der sich die Metaphysik, nicht aber die Philosophie vollendet. Jenseits von Hegels Evolutionstheorie des Absoluten gilt es von einem Standpunkt der Endlichkeit aus neu zu philosophieren.
Anton Friedrich Koch analyzes Hegels basic teachings and draws the conclusion that philosophy has to turn hermeneutical and perspectival after all.
Der Schwerpunkt dieses Werkes, einer Aufsatzsammlung, liegt auf der theoretischen Philosophie Hegels, einerseits auf der Methode und den Anfangskapiteln der , andererseits auf der . Anton Friedrich Kochs Hauptanliegen ist es zu zeigen, daß Hegel im Einvernehmen mit der Skepsis, d. h. ohne metaphysische Prämissen philosophiert. Insbesondere wird die als der Versuch einer voraussetzungslosen Theorie präsentiert und auf dieser Basis in ihren zentralen Lehren rational rekonstruiert. Wenn man unter dem logischen Raum die Gesamtheit dessen versteht, was der Fall sein und gedacht werden kann, wird man die Metaphysik als die Theorie des logischen Raumes betrachten dürfen. Das Alleinstellungsmerkmal der Hegelschen ist es nun, daß sie den logischen Raum nicht als unwandelbare Gegebenheit, sondern als einen prätemporalen, logischen Prozeß faßt, in dessen Verlauf die begrifflichen Kernbestimmungen aller möglichen metaphysischen Theorien ihre Auftritte haben, sich dabei als inkohärent erweisen und jeweils von Nachfolgerbestimmungen abgelöst werden, die ebenfalls inkohärent sind. Am Ende bleibt keine siegreiche Einzelbestimmung als Kern einer neuen Standard-Metaphysik übrig, sondern eine methodische Reflexion auf den logischen Prozeß insgesamt. So ist Hegels als Evolutionstheorie des logischen Raumes zugleich eine Kritik jeder möglichen Standard-Metaphysik, versteht sich aber selbst noch als streng theoretische, nicht-hermeneutische Wissenschaft und insofern noch als Metaphysik, wenn auch als Nichtstandard-Metaphysik.
Metaphysics has always claimed to be the universal, non-perspectival theory of logical space, i.e. of whatever may be the case and may be thought of. Other than physics, though, it never did turn into a mature science. Hegels diagnosis of this remarkable fact, developed first in his Phenomenology of Spirit and then, more systematically, in his Science of Logic, has it that the metaphysical theories from Parmenides onwards (up to David Lewis, as we might say) have taken logical space as something fixed and stable, while in fact it evolves in a purely logical, pre-temporal process. Still, Hegels own theory of logical evolution is metaphysical, albeit in a nonstandard, second order way, and did not turn into a mature science either. Anton Friedrich Koch analyzes Hegels basic teachings and draws the conclusion that philosophy has to turn hermeneutical and perspectival after all.
Der Schwerpunkt dieses Werkes, einer Aufsatzsammlung, liegt auf der theoretischen Philosophie Hegels, einerseits auf der Methode und den Anfangskapiteln der Phänomenologie des Geistes, andererseits auf der Wissenschaft der Logik. Anton Friedrich Kochs Hauptanliegen ist es zu zeigen, daß Hegel im Einvernehmen mit der Skepsis, d. h. ohne metaphysische Prämissen philosophiert. Insbesondere wird die Wissenschaft der Logik als der Versuch einer voraussetzungslosen Theorie präsentiert und auf dieser Basis in ihren zentralen Lehren rational rekonstruiert. Wenn man unter dem logischen Raum die Gesamtheit dessen versteht, was der Fall sein und gedacht werden kann, wird man die Metaphysik als die Theorie des logischen Raumes betrachten dürfen. Das Alleinstellungsmerkmal der Hegelschen Logik ist es nun, daß sie den logischen Raum nicht als unwandelbare Gegebenheit, sondern als einen prätemporalen, logischen Prozeß faßt, in dessen Verlauf die begrifflichen Kernbestimmungen aller möglichen metaphysischen Theorien ihre Auftritte haben, sich dabei als inkohärent erweisen und jeweils von Nachfolgerbestimmungen abgelöst werden, die ebenfalls inkohärent sind. Am Ende bleibt keine siegreiche Einzelbestimmung als Kern einer neuen Standard-Metaphysik übrig, sondern eine methodische Reflexion auf den logischen Prozeß insgesamt. So ist Hegels Logik als Evolutionstheorie des logischen Raumes zugleich eine Kritik jeder möglichen Standard-Metaphysik, versteht sich aber selbst noch als streng theoretische, nicht-hermeneutische Wissenschaft und insofern noch als Metaphysik, wenn auch als Nichtstandard-Metaphysik.
Beschreibung:PublicationDate: 20140912
Umfang:1 Online-Ressource (VIII, 327 Seiten)
ISBN:9783161530968